Lüneburg – Geschichte und Natur

Автор работы: Пользователь скрыл имя, 07 Октября 2012 в 20:45, курсовая работа

Описание работы

Die Hansestadt Lüneburg ist eine große selbständige Stadt in Niedersachsen mit etwa 73.000 Einwohnern. Die Stadt wird im Jahr 956 erstmals urkundlich erwähnt. Lüneburg liegt am Unterlauf der Ilmenau, etwa 30 km vor ihrem Zusammenfluss mit der Elbe. Die Lüneburger Altstadt liegt zudem über einem Salzstock, der den Reichtum der Stadt begründete und dessen Kappe aus Gips, der Kalkberg, zugleich einen hervorragenden Bauplatz für die Fluchtburg darstellte, welche Lüneburg ihren Namen gab.

Содержание работы

VORWORT………………………………………………………………….3
1 GESCHICHTE…………………………….………………………………5
2 SEHENSWÜRDIGKEITEN………………………………………….….10
2.1 Die berühmtesten Gebäude………………………….……………..…..10
2.2 Kirchen………………………………………………………….…..….13
2.3 Kulturelles Leben……………………………………………………...14
2.4 Sehenswerte Orte……………………………………………………….15
2.5 Museen………………………………………………………………...17
3 NATUR……………………………………………………...……...……20
3.1 Der Naturpark Lüneburger Heide…………………………………..….20
3.1.1 Die Heidelandschaft……………………………………………...…..21
3.1.2 Kultur und Kunst………………………………………………......…25
3.2 Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue ………………………28

4 POLITIK, WIRTSCHAFT, BILDUNG …………………………………31
NACHWORT………………………………………………………………34
LITERATUR……….…………………………………………..…….….…36
ANHANG………………..…………………………………….…….…..…37

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Das Museum wird von dem 1878 gegründeten Museumsverein für das Fürstentum Lüneburg betrieben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3 Natur

 

3.1 Der Naturpark Lüneburger Heide

 

Naturparks sind großräumig geschützte Landschaftsräume und eine Schutzkategorie nach dem Bundesnaturschutzgesetz. Sie bestehen überwiegend aus Landschafts- und Naturschutzgebieten und eignen sich auf Grund ihrer reizvollen landschaftlichen Voraussetzungen, besonders für die Erholung. Naturparks streben die Balance zwischen intakter Natur, wirtschaftlichem Wohlergehen und hoher Lebensqualität an. Sie sind Vorbilder für die Entwicklung ländlicher Räume.

In Deutschland gibt es 100 besonders wertvolle Kulturlandschaften, die als Naturparks geschützt sind. Sie alle bewahren und entwickeln etwas Einzigartiges und wollen dafür begeistern und sensibilisieren. Der Naturpark Lüneburger Heide wurde als erster Naturpark in Deutschland gegründet und zählt heute zu den Größten und Bekanntesten seiner Art. Er hat eine Ausdehnung von über 107.000 Hektar und umfasst die größten zusammenhängenden Heideflächen Mitteleuropas. Diese liegen im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide um den Wilseder Berg, dem Herzen des Naturparks. Aber auch Moore, alte Wälder, Heidebäche, Flüsse und vitale Dörfer mit alten Hofanlagen und reetgedeckten Häusern sind schützens- und erlebenswerte Bestandteile dieser einmaligen Kulturlandschaft. [10]

Die Kulturlandschaft des Naturparks Lüneburger Heide ist über Jahrhunderte durch den Einfluss des Menschen entstanden und bietet heute einen Lebensraum für viele seltene Pflanzen- und Tierarten. 

Der Naturpark Lüneburger Heide ist ein Teil der Urlaubsregion Lüneburger Heide und liegt im Städtedreieck Hamburg, Bremen und Hannover. [Anhang F, S. 42] Er erstreckt sich von Buchholz in der Nordheide im Norden bis nach Soltau im Süden und Schneverdingen im Westen bis an die Grenzen der Stadt Lüneburg im Osten. Er umfasst Teile der drei Landkreise Lüneburg, Harburg und Soltau-Fallingbostel. Dem Naturpark Lüneburger Heide gehören 35 Gemeinden an.

Im Herzen des Naturparks Lüneburger Heide liegt das etwa 23.400 Hektar große Naturschutzgebiet Lüneburger Heide (auch Naturschutzpark genannt). Dieses war bis Februar 2007 mit dem Naturpark Lüneburger Heide identisch und bildete einen der kleinsten Naturparke in Deutschland. Im Februar 2007 wurde der Naturpark um das Vierfache seiner Fläche erweitert und umfasst nun über 107.000 Hektar.

Der Naturpark Lüneburger Heide ist Vorreiter für Viele. So begann man hier durch private Initiativen bereits 1909 mit der Unterschutzstellung des Gebietes. Hier entstand das erste Naturschutzgebiet in Deutschland. Auch der erste Naturpark wurde hier 1956 gegründet. Dabei spielten der Verein Naturschutzpark e.V. und herausragende Persönlichkeiten mit großen Visionen eine entscheidende Rolle. Die Rede ist hier insbesondere von dem Egestorfer Pastor Wilhelm Bode und dem Hamburger Kaufmann Alfred Toepfer. Ohne sie sähe die Landschaft im Naturpark Lüneburger Heide heute mit Sicherheit ganz anders aus. Hätten sie sich nicht mit soviel Elan, Überzeugungskraft und Geld für den Erhalt der Heidelandschaft eingesetzt, wäre sie heute stark zurückgedrängt, wenn nicht ganz verschwunden.

Der Verein Naturschutzpark e.V. war von 1956 an Träger des Naturparks Lüneburger Heide und übergab 2007 nach der Erweiterung des Naturparks die Trägerschaft an den Verein Naturparkregion Lüneburger Heide e.V. Der Verein Naturschutzpark e.V. übernimmt weiterhin die wichtigen Pflegemaßnahmen zum Erhalt der Heideflächen im Naturschutzgebiet. Der Verein Naturparkregion Lüneburger Heide e.V. fördert die nachhaltige Entwicklung im gesamten Naturpark als Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum. 

 

3.1.1 Die Heidelandschaft

 

Die Meisten werden, wenn sie an die Lüneburger Heide denken, zunächst Heidekraut, seine violetten Blüten, Wacholder sowie Schäfer und Schnucken vor Augen haben. Doch diese 5.000 Jahre alte Kulturlandschaft wird durch Vieles mehr geprägt. Wälder und Moore, Felder und Wiesen, Heidebäche, Flüsse und Teiche, seltene Tiere und Pflanzen gehören ebenso dazu wie reetgedeckte Häuser, mit alten Eichen bestandene Hofanlagen, Feste und Bräuche und die Mentalität der Heidjer.

Im Naturpark Lüneburger Heide treffen aber auch der Charme und das Klischee der Vergangenheit auf die Moderne. Innovative Land- und Forstwirtschaft, wettbewerbsfähige Betriebe, moderne Kunst, Kultur und Architektur sowie attraktive touristische Angebote für Jung und Alt sind charakteristisch.

Etwa 35% der Fläche im Naturpark Lüneburger Heide sind heute Wälder, die vielfältige Aufgaben wahrnehmen. So stellen sie zum Einen einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor durch die Produktion des nachwachsenden Rohstoffes Holz dar und sind zum Anderen Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten, ökologischer Ausgleichsraum und wichtiges Erholungsgebiet. [Anhang F, S. 42]

Nicht immer gab es soviel Wald in der Naturparkregion. Nachdem sich nach der Weichsel- und Saaleeiszeit das Klima verbessert hatte, breiteten sich zunächst die Birke und Kiefer aus, dann folgten die Eichenmischwälder und schließlich Buchenwälder. Doch dann rodete der Mensch die Wälder und entzog diesen Nährstoffe, um Ackerbau- und Viehzucht zu betreiben. Zudem gab es nach der Bronzezeit einen hohen Holzbedarf für die Eisenverhüttung. Auf den entwaldeten Flächen entstanden immer größere Heideflächen. Fast vollständig zurückgedrängt, konnte sich der Wald im 19. Jahrhundert, als die Heidebauernwirtschaft nach und nach aufgegeben werden musste, dann wieder mehr Platz verschaffen und man begann mit Wiederaufforstungen.

Heute findet man im Naturpark Lüneburger Heide noch Reste der historisch alten Wälder. Auch Hutewälder sind noch anzutreffen. Insgesamt dominieren im Naturpark Wälder mit Nadelholz. Das heutige Ziel von Waldumbaumaßnahmen ist die Entwicklung von Mischwäldern. So wird der alte Kiefernbestand allmählich durch die natürliche Sukzession, aber auch durch gezielte Verjüngung in einen mehrstufigen Mischwald überführt. Die Konzepte zum nachhaltigen Waldan- und -umbau müssen heute auch die Auswirkungen der Klimawandels berücksichtigen.

Auch Moore sind ein wichtiger Teil der Kulturlandschaft Lüneburger Heide. [Anhang F, S. 42] Es handelt sich in erster Linie um Hochmoore, deren Entwicklung in der Nacheiszeit um 4.000 v.Chr. begann. Moore entstehen an Standorten, an denen ein Wasserüberschuss vorhanden ist. Durch die Feuchtigkeit bedingt werden die abgestorbenen Pflanzenteile nicht vollständig zersetzt und es bilden sich Torfe. Hochmoortorfe entstehen vor allem durch das Wachstum des Torfmooses. Im Durchschnitt sind die Hochmoore 1 mm pro Jahr, also um 1 Meter in 1.000 Jahren gewachsen. Die Hochmoore sind ein Lebensraum für viele seltene Pflanzen- und Tierarten.

Durch menschliche Einflüsse sind die Hochmoore gefährdet. Schon seit Jahrhunderten versuchen Menschen durch Trockenlegung der Moore Grünland und Ackerflächen zu gewinnen. Der Torf selbst wird als Brennmaterial genutzt. Ohne das Wasser sterben die torfbildenden Pflanzen ab und die Moore verschwinden aus dem Landschaftsbild.

Im Naturpark Lüneburger Heide wurde in den 1970er Jahren damit begonnen, im Pietzmoor bei Schneverdingen den ursprünglichen Zustand durch Wiedervernässung und Renaturierung wiederherzustellen. Heute bietet es wieder ein einmaliges Naturerlebnis.

Die Heide ist auf den ersten Blick scheinbar ohne Wasser. [Anhang F, S. 42] Seen sind eher selten anzutreffen. Doch wenn man genauer hinsieht, ist auch das Wasser ein prägendes Landschaftselement dieser Kulturlandschaft. Heidebäche und Heideflüsse sowie Quellen sind charakteristische Merkmale. Luhe, Seeve, Este, Wümme, Lopau, Brunau, Radenbach, Schwarze Aue und die Schwindequelle sind Beispiele für diese landschaftsprägenden Gewässer.

Und die Heide hat viel von dem Wasser, das man nicht sehen kann: Grundwasser. Heideflächen filtern und reinigen das Grundwasser hervorragend. Die geringe Verdunstungsrate der Oberflächen führt zu einer erheblichen Erhöhung des Grundwasservorrates. Die Lüneburger Heide versorgt auch die Stadt Hamburg mit Trinkwasser. [7, S. 130-131]

Der Naturpark Lüneburger Heide ist eine ländliche Region, in der auch heute noch die Landwirtschaft eine hohe Bedeutung hat. Sie ist nicht nur ein wichtiger Arbeitgeber, sondern produziert auch durch eine umweltgerechte Bewirtschaftung hochwertige Lebensmittel und erhält durch die Landschaftspflege die Attraktivität des Gebiets als Tourismusregion. Blühende Raps- und Sonnenblumenfelder, Getreideäcker sowie Wiesen mit Kühen und Pferden prägen ebenso wie die Heide das Bild des Naturparks. Regionale Produkte und Gerichte wie die Heidekartoffel, der Heide-Spargel und die Buchweizentorte sind positive Imageträger der Region.

Mit der Zunahme des Wettbewerbs in einer globalisierten Welt hat sich die Landwirtschaft nach und nach weitere Einkommensquellen erschlossen und sich damit den heutigen Herausforderungen erfolgreich gestellt. Die Landwirte in der Region nutzen regenerative und Bioenergien. Sie verkaufen in Hofläden ihre Produkte, bieten unseren Gästen durch Ferien auf dem Bauernhof besondere Erlebnisse und leisten durch gezielte Angebote für Schulklassen und Reisegruppen einen wichtigen Beitrag zur Umweltbildung.

Im Naturpark Lüneburger Heide wachsen viele seltene Pflanzen. Besonders charakteristisch sind die Besen- und die Glockenheide sowie der Wacholder.

Die Besenheide wird im Volksmund auch Heidekraut genannt. Ihr Gattungsname "Calluna Vulgaris" leitet sich vom griechischen Wort kallyno ab, das soviel bedeutet wie "ich reinige/ich fege". Die Besenheide bestimmt im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide das Bild der Landschaft. Sie ist ein immergrüner Zwergstrauch mit hellvioletten Blüten in bis 15 cm langen, einseitswendigen, dichten Trauben. Die nickenden Blüten sind ca. 4 mm lang.

Die Besenheide liebt sonnige und lichte Standorte und kommt in Heiden, Magerweiden und trockenen Wäldern, Mooren und auf felsigem Untergrund vor. Sie gilt als Säurezeiger, also als eine Pflanze, die nur auf Böden mit einem bestimmten ph-Wert gedeihen kann. Die Böden müssen für die Besenheide sauer bzw. nährstoff- und basenarm sein.

Bevorzugte Lebensräume der Glockenheide sind Feuchtheiden, Wiesen, Heidemoore, Gebüsche und Moorwälder. Die Glockenheide mag es also lieber etwas feuchter. Durch Entwässerung von Gebieten war und ist sie daher immer wieder gefährdet.

Wie die Besenheide sucht sich die Glockenheide nährstoffarme Standorte aus. Die Glockenheide ist ein immergrüner Zwergstrauch, der eine Wuchshöhe von 15 bis 50 Zentimeter erreicht. Der Blütenstand ist kopfig-doldig und besteht aus fünf bis fünfzehn Einzelblüten. Die Krone der Blüten ist 6 bis 9 Millimeter lang, rosa und eiförmig zylindrisch.

Der Wacholder liebt als immergrünes Zypressengewächs die Sonne, er ist licht- und wärmebedürftig. Die offenen Heidelandschaften bilden damit für ihn einen guten Lebensraum. Der Wacholder ist sowohl als schmale, meterhohe Säule als auch strauchförmig oder flach auf dem Boden kriechend anzutreffen.

Der Wacholder, der in der Landschaft auf den ersten Blick eher für sich alleine steht, denkt gerne auch an andere. So bietet er vielen Vögeln einen Unterschlupf und Nahrung. Auch Insekten nutzen ihn als Lebensraum. Bienen kommt der Pollen der männlichen Pflanze zugute. Anderen Pflanzen und Bäumen gewährt er Schutz vor Verbiss. Seine spitzen Nadeln halten Heidschnucken, Wild und Weidevieh ab. Die Menschen verwenden seine blauschwarzen Beeren, die aus botanischer Sicht Zapfen sind, seit dem Mittelalter als Heilmittel. Sie wirken stark entwässernd und sind in vielen Diät- und Entschlackungstees enthalten. Aus seinen "Beeren" wird zudem auch der schmackhafte Wacholderschnaps (engl. Gin) gewonnen.

Doch Undank ist der Welten Lohn. Wenn der Wacholder Pech hat, überwächst ihn der Baum, den er jahrelang vor Verbiss geschützt hat und nimmt ihm das Licht und die Wärme der Sonne, die er zum Leben so dringend braucht. Auch der Mensch schränkt seinen Lebensraum ein, so dass der Wacholder in Deutschland auf der Roten Liste steht.

Die Heide bietet einen Lebensraum für eine Vielzahl von seltenen Tieren, die auf der Roten Liste stehen und vom Aussterben bedroht sind.

Die Heidschnucke ist wohl das bekannteste Tier der Lüneburger Heide. [Anhang G, S. 43] Darüber hinaus bietet die Heide einen Lebensraum für eine Vielzahl von seltenen Tieren, die auf der Roten Liste stehen und vom Aussterben bedroht sind. Dazu gehören das Birkhuhn, der Ziegenmelker, die Kreuzotter.

Die Heidschnucke stammt vermutlich von den auf Sardinien und Korsika beheimateten Mufflons ab. Die Wolle der Grauen Gehörnten Heidschnucke ist gräulich und etwas kratzig, im Monat Mai wird diese geschoren. Die Beine der Schnucke, ihr Schwanz und ihr Kopf sind dagegen schwarz. Die Lämmer, die im Frühjahr zur Welt kommen, werden schwarz geboren und färben sich im zweiten Jahr zur Elternfarbe. Beide Geschlechter tragen Hörner. Die norddeutschen Heide- und Moorlandschaften der Lüneburger Heide zählen zu den Hauptzuchtgebieten der Heidschnucke. 

Der Wortteil "Schnucke" im Namen der Heidschnucke kommt von schnucken bzw. schnökern, was soviel wie "naschen" oder etwas "Süßes zu sich nehmen" bedeutet.

Und noch eine positive Eigenschaft der Heidschnucke sei hier erwähnt: sie hat wohlschmeckendes Fleisch, das wildartig schmeckt.

Leider ist eine wirtschaftliche Haltung der Heidschnucken heute nicht mehr möglich, da die Wolle heutzutage kaum noch genutzt werden kann. Auch die Erlöse aus dem Verkauf des Fleisches reichen nicht aus, um die Kosten zu decken. Die Halter der Schnuckenherden sind daher auf öffentliche Fördermittel und auf Spenden angewiesen.

Wer die Pflege der Heide durch Heidschnucken unterstützen möchte, kann beim Verein Naturschutzpark e.V. eine Patenschaft für eine Schnucke übernehmen.

Das Birkhuhn stellt hohe Ansprüche an seinen Lebensraum. Es bevorzugt ungestörte Moor- und Heidelandschaften mit Birken-, Fichtenbewuchs und vielgestaltiger Krautschicht. Diesen Lebensraum trifft es nur noch selten so an, wie es ihn benötigt. Menschliche Einflüsse und natürliche Feinde wie der Fuchs oder das Schwarzwild machen dem Hühnervogel das Leben schwer. Daher sind Birkhühner heute in Deutschland sehr selten geworden und stehen auf der Roten Liste. Im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide und auf den weiter südlich gelegenen Truppenübungsplätzen ist das Birkhuhn jedoch - Dank der Bemühungen des Vereins Naturschutzpark - noch anzutreffen. [11]

Während die Birkhähne mit prächtigem blauschwarz gefärbten Gefieder daherkommen, sind die Weibchen eher sicherheitsbewusst. Als Bodenbrüter müssen sie gut getarnt sein und tragen aus diesem Grund ein schlichtes, braun-schwarz geflecktes Federkleid. Zur Balz plustern sich die Hähne richtig auf, springen in die Höhe, tragen Scheinkämpfe aus und zischen und gluckern.

Der Ziegenmelker sonnt sich gerne und genießt häufig ausgiebige Staubbäder. Aktiv ist der Vogel, der im Volksmund auch als Nachtschwalbe bezeichnet wird, aber besonders in der Dämmerung und in der Nacht. Sehen kann man den Ziegenmelker daher nur selten. Durch sein braunschwarzgemustertes Gefieder ist er zudem gut getarnt. Charakteristisch ist sein kurzer Schnabel mit breitem Rachen. Heiden und Moore sind in Europa seine bevorzugten Lebensräume.

Seinen Namen hat der Ziegenmelker Gaius Plinius Secundus, einem römischen Historiker und Schriftsteller, zu verdanken, der den Namen in seiner Enzyklopädie festhielt. Weil sich der Vogel nachts oft in der Nähe des Weideviehs aufhielt, wurde ihm das Melken der Ziegen unterstellt. Dabei interessierte sich dieser nur für die Insekten am Ziegeneuter. Wahrscheinlich haben Menschen, die selbst in der Nacht Durst hatten und die Ziegenmilch getrunken haben, dem auffällig beim Vieh herumfliegenden Vogel später die Schuld in die Schuhe geschoben, als auffiel, dass die Ziegen keine Milch mehr hatten.

Die optimale Aktivitätstemperatur erreicht die Kreuzotter erst mit 30 bis 33 Grad Celsius. [Anhang G, S. 43] Im Winter lässt sie es daher lieber etwas ruhiger angehen und verkriecht sich mit Artgenossen in Verstecke. Im März oder April kommt sie dann wieder aus ihrer Winterruhe. Die Paarungszeit beginnt.

Als Lebensräume bevorzugt die Kreuzotter Moore, Heiden und feuchte Niederungen. Die Kreuzotter ist an dem dunklen Zickzack-Band auf dem Rücken zu erkennen. Sie erreicht eine Durchschnittslänge von 50 bis 70 cm. Als Lauerjäger attackiert die Kreuzotter die Beutetiere, z.B. Frösche und Eidechsen, durch einen Biss und injiziert Gift in deren Körper. Die Beutetiere sterben an dem Gift und werden mit dem Kopf voran verschlungen. Für den Menschen ist die Kreuzotter jedoch in der Regel ungefährlich. Denn sie ist sehr scheu und flüchtet schnell. Ein Zubiss erfolgt nur bei massiver Bedrohung.

Die Kreuzotter gilt in Niedersachsen als gefährdet, bundesweit sogar als stark gefährdet.

 

3.1.2 Kultur und Kunst

 

Eine dünne Besiedlung, Einzelhöfe und Streusiedlungen prägen heute noch den Naturpark Lüneburger Heide. Alte Hofanlagen mit reetgedeckten Dächern, Feldsteinmauern und Eichenbeständen sind ein Charakteristikum des Landschaftsbildes. Die typischen Heidebauernhäuser sind gekennzeichnet durch große durchgängige Stroh- oder Reetdächer mit niedriger Traufhöhe. Die Wände bestehen zumeist aus Lehm, Flechtwerk und Backstein im Fachwerk. Dieser Haustyp zählt zu den Niedersächsischen Hallenhäusern, die ursprünglich Viehstall, Lager- und Wohnraum unter einem Dach vereinigten. Viele Höfe haben eine Vielzahl von Nebengebäuden.

Im Naturpark Lüneburger Heide gibt es eine Vielzahl von gut erhaltenen, alten Kirchen, die aus den unterschiedlichsten Epochen stammen. [Anhang G,     S. 43] So befindet sich in Soderstorf-Raven eine gotische Backsteinkirche; in Egestorf kann man dagegen eine Fachwerkkirche mit freistehendem Holzkirchturm aus der Renaissance besichtigen. Ebenfalls sehenswert sind die romanische Feldsteinkirche St. Peter und Paul mit Rundturm und gotischem Backsteinschiff in Betzendorf sowie die Feldsteinkirche St. Johannis mit Feldsteinturm und Fachwerk-Ostgiebel in Salzhausen. Eine Besonderheit stellt die Eine-Welt-Kirche in Schneverdingen dar. Im Rahmen der EXPO 2000 wurde sie komplett aus Holz errichtet und beinhaltet in ihrem symbolischen Ein-Erde-Altar Erdproben von allen Kontinenten.

Einen weiteren interessanten Aspekt der Baukultur in der Heide stellen die Wind- und Wassermühlen dar. Noch voll funktionstüchtige Windmühlen sind die Sprengeler Mühle in Neuenkirchen und die Erd-Holländermühle in Eyendorf, an der auch jährlich ein großes Mühlenfest gefeiert wird. Von den Wassermühlen ragt diejenige in Holm heraus. Hier werden oft kulturelle Veranstaltungen durchgeführt.

Archäologische Zeugnisse sind im Naturpark Lüneburger Heide keine Seltenheit. Die nur kleinflächig erfolgte Bodenbearbeitung zur Zeit der historischen Heidebauernwirtschaft und der langen Schutztradition des Naturschutzgebietes haben dazu geführt, dass viele Bodendenkmale erhalten geblieben sind. So sind in der Region eine Reihe von Stein- und Hügelgräbern aus der Jungstein- und Bronzezeit zu finden. Mehr darüber kann man u.a. im Archäologischen Museum und in der Oldendorfer Totenstatt erfahren.

In der nördlichen Lüneburger Heide bei Jesteburg findet man auf einem 30.000 qm großen Grundstück die Kunststätte Bossard. [Anhang G, S. 43] Bei der Kunststätte handelt es sich um ein in seiner Art wohl einmaliges Gesamtkunstwerk. Es umfasst die verschiedenen Künste Architektur, Malerei, Bildhauerei, Kunstgewerbe und Gartenkunst, die hier zu einer beeindruckenden Einheit gebracht wurden. Dabei wurden von dem Künstlerehepaar Bossard nicht nur die verschiedenen Stile der Zeit aufgegriffen, sondern auch unterschiedliche Materialien verwendet. An der Kunststätte sind u.a. das im Heimatschutzstil gehaltene Wohn- und Atelierhaus mit seinen künstlerisch bis ins Detail ausgestalteten Räumen sowie der im expressionistischen Backsteinstil mit reichlich Bauplastik versehene 1926 gebaute Kunsttempel zu besichtigen. In der Gartenanlage findet man einen Baumtempel, einen riesigen doppelreihigen Baumkreis, verwunschene Obst-, Gemüse- und Steingärten sowie eine Monolithenallee mit der Grabstelle von Johann Michael und Jutta Bossard.

Bei Streifzügen durch die Heidelandschaft in und um den Ort Neuenkirchen, stößt der Besucher nicht selten auf Ungewohntes. Aus einem Stein dringen Geräusche, ein Baum steht Kopf und wenn wir in der funkelnden Oberfläche eines mitten im Feld liegenden Spiegels stehen, glauben wir uns zwischen Himmel und Erde zu befinden. Die über 30 Außenarbeiten internationaler Künstlerinnen und Künstler sind seit den siebziger Jahren als Projekt "Kunst-Landschaft" in der Region entstanden. Ausgangspunkt für einen Besuch bildet der Kunstverein Springhornhof in Neuenkirchen, von dem aus sich Kunstfreunde mit einem Lageplan und geliehenen Fahrrädern ausgerüstet auf den Weg machen können. Ein Radwanderweg verbindet die einzelnen Kunstwerke miteinander. Die wunderschönen historischen Gebäude des Kunstvereins sind von einem Skulpturenpark umgeben. In den Innenräumen laden jährlich bis zu sechs Ausstellungen zeitgenössischer Malerei und Skulptur, sowie experimentelle Projekte junger Künstler zu einer Besichtigung ein.

Am südlichen Rand von Bispingen befindet sich der 23ha große Landschaftspark Iserhatsche mit der dazugehörenden Jagdvilla, dem "Philosophisch Barocken Eisenpark" und dem "Montagnetto". Der Landschaftspark fällt durch sein terrassiertes Seensytem auf und ist ein Beispiel für die Verbindung von Natur und Baukunst.

Die historische Jagdvilla wurde 1913 bis 1914 im schwedischen Holzbaustil für den königlich Preußischen Kommerzienrat Ernst Nölle erbaut. Die Räume in der Jagdvilla sind in unterschiedlichen Stilen (u.a. Gründerzeit, Biedermeier, Barock) eingerichtet und für den Besucher begehbar. Der Philosphische Barocke Eisenpark ist ein rekonstruierter Barockgarten  im Landschaftspark Iserhatsche mit Werken des Bildhauers und Malers O.W. Hengstenberg.

Das interessanteste Bauwerk auf Iserhatsche ist der Montagnetto, bei dem es sich um eine Miniaturdarstellung eines kleinen Schlosses im italienischen Stil handelt. Die Besonderheit des kleinen Schlosses ist ein eingebauter Vulkan, der von Zeit zu Zeit ausbricht.

Seit 18 Jahren befindet sich in einem malerischen Fachwerkhaus in Jesteburg ein Puppenmuseum. Umgeben von historischen Puppen, Schaukelpferden und Puppenstuben kann der Besucher in diesem Museums-Cafe 180 Jahre Puppengeschichte bei Kaffee und selbstgebackenen Kuchen genießen. Bei schönem Wetter wird im Garten serviert.

Angefangen hat alles vor über 30 Jahren mit ein paar Puppen, die sich Hannelore Ernst auf einem Flohmarkt besorgte. 1984 entschloss sie sich dann dazu, ihre stetig wachsende Sammlung einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen und das Spielzeugmuseum zu gründen. Seit diesem Zeitpunkt hat sich das Museum auf wunderbare Weise entwickelt. Inzwischen gibt es drei Etagen voller historischem Spielzeug und kreativer Spielmöglichkeiten.

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