Lüneburg – Geschichte und Natur

Автор работы: Пользователь скрыл имя, 07 Октября 2012 в 20:45, курсовая работа

Описание работы

Die Hansestadt Lüneburg ist eine große selbständige Stadt in Niedersachsen mit etwa 73.000 Einwohnern. Die Stadt wird im Jahr 956 erstmals urkundlich erwähnt. Lüneburg liegt am Unterlauf der Ilmenau, etwa 30 km vor ihrem Zusammenfluss mit der Elbe. Die Lüneburger Altstadt liegt zudem über einem Salzstock, der den Reichtum der Stadt begründete und dessen Kappe aus Gips, der Kalkberg, zugleich einen hervorragenden Bauplatz für die Fluchtburg darstellte, welche Lüneburg ihren Namen gab.

Содержание работы

VORWORT………………………………………………………………….3
1 GESCHICHTE…………………………….………………………………5
2 SEHENSWÜRDIGKEITEN………………………………………….….10
2.1 Die berühmtesten Gebäude………………………….……………..…..10
2.2 Kirchen………………………………………………………….…..….13
2.3 Kulturelles Leben……………………………………………………...14
2.4 Sehenswerte Orte……………………………………………………….15
2.5 Museen………………………………………………………………...17
3 NATUR……………………………………………………...……...……20
3.1 Der Naturpark Lüneburger Heide…………………………………..….20
3.1.1 Die Heidelandschaft……………………………………………...…..21
3.1.2 Kultur und Kunst………………………………………………......…25
3.2 Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue ………………………28

4 POLITIK, WIRTSCHAFT, BILDUNG …………………………………31
NACHWORT………………………………………………………………34
LITERATUR……….…………………………………………..…….….…36
ANHANG………………..…………………………………….…….…..…37

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Heute dient der Turm als festlicher Rahmen für Hochzeiten und andere Feierlichkeiten, kulturelle Veranstaltungen, wechselnde Ausstellungen, für Umweltbildungsprojekte u.v.m.. Lüneburg benötigte zu Beginn des Jahrhunderts eine moderne Trinkwasserversorgung. Der Wasserturm erhielt einen Hochtank mit einem Volumen von 500.000 Litern zur Druckerzeugung sowie eine Enteisenungs- und Filteranlage. Das gereinigte Trinkwasser wurde vom Hochtank aus in das Leitungsnetz der Stadt eingespeist.

1985 wurde der Wasserturm stillgelegt und unter Denkmalschutz gestellt. Die alte Wassertechnik wurde verschrottet, nur der Wassertank ist erhalten. Von 1985 bis 1998 blieb der Wasserturm ungenutzt, alle Versuche, ihn privatwirtschaftlich zu nutzen, scheiterten. 1998 gründete sich der Trägerverein Wasserturm e.V., der den Turm erwarb und ihn bis zum Jahr 2000 im Rahmen eines sozialen Projektes sanieren ließ.

In dem Heinrich-Heine-Haus  aus dem Jahr 1565 lebten von 1822 bis 1826 die Eltern des Dichters. Heine besuchte seine Eltern hier oft, auch wenn er Lüneburg die "Residenz der Langeweile" nannte.

So ganz ohne Anregung kann die Stadt jedoch schon damals nicht gewesen sein, da er hier diverse Gedichte verfasste.

Während umfangreicher Restaurierungsarbeiten von 1986 bis 1993 wurden wunderschöne, gut erhaltene Wand- und Deckenbemalungen aus dem 16. bis 19. Jahrhundert freigelegt, die schon allein einen Besuch des Heine-Hauses lohnen.

Das Haus beherbergt heute u.a. das Trauzimmer des Standesamtes, das Literaturbüro des Stadt und das Citymarketing (Veranstaltungen).

Die Räumlichkeiten werden für diverse Lesungen, Konzerte und andere Veranstaltungen genutzt.

Direkt nebeneinander liegen die Mühlen aus dem 16. Jahrhundert, in denen bis ins 20. Jahrhundert gemahlen wurde. [Anhang A, S. 37]

Diese beiden Mühlen liegen im historischen Hafenviertel. Während die „Lüner Mühle“ für das Kloster Lüne mahlte, gab das Michaeliskloster seine „Abtsmühle“ an eine Ratsfamilie weiter. Der Turm von 1530, die „Abtswasserkunst“, leitete Wasser in die Stadt und versorgte bereits damals einzelne Patrizierhäuser. Das Ensemble ist heute im Besitz eines Hotels.

Ein weiteres Relikt aus der Blütezeit der Salz- und Hansestadt Lüneburg steht im Alten Hafen: Das historische "Kaufhaus". [Anhang A, S. 37]

"Dat Heringshus" wurde es ursprünglich genannt: Dank des Salzes war der gewinnbringende Ostseehering ein bedeutendes Handelsgut. Das "Kaufhaus" fiel 1959 einer Brandstiftung zum Opfer, nur die 1742 errichtete barocke Fassade blieb erhalten.

Auffällig ist das bauchige "Schwangeres Haus" in der Waagestraße. [Anhang A, S. 37] Die Steine sind mit Gipsmörtel vom Lüneburger Kalkberg, der eigentlich Gipsberg heißen müsste, verfugt. Aufgrund des sprichwörtlichen Fleißes der Lüneburger kam es schon einmal vor, dass der Gips "totgebrannt" wurde. Dieser zu stark gebrannte Gips hat die Eigenschaft, im Laufe der Zeit recht viel Feuchtigkeit aufzunehmen und dehnt sich deshalb aus. Direkt neben dem "schwangeren Haus" befindet sich das Geburtshaus des Komponisten Johann Abraham Peter Schulz. Er ist der Urheber von bekannten Melodien, wie "Der Mond ist aufgegangen" und "Ihr Kinderlein kommet". Eine Gedenktafel am Haus erinnert heute an den Komponisten.

Seit 1555 im ehemaligen Franziskanerkloster der Stadt untergebracht, ist die Lüneburger Ratsbücherei eine der ältesten Stadtbibliotheken Deutschlands. [Anhang A, S. 37]

Die Ratsbücherei der Stadt Lüneburg ist über 600 Jahre alt und zählt damit heute zu den ältesten Stadtbibliotheken Deutschlands. Ursprünglich gegründet als „des rades liberie“  und im Rathaus der Stadt stehend, wurde sie nach Aufhebung des Lüneburger Franziskanerklosters 1555 mit der Bibliothek der Franziskaner zusammengefasst und in dem ehemaligen Klostergebäude untergebracht. Gut erhalten ist im Erdgeschoss eine gotische Halle mit Kreuzgewölben. In diesem Raum befindet sich die belletristische Abteilung der Bibliothek sowie der Verbuchungsbereich. Ein Rest des Kreuzganges ist ebenfalls erhalten, in den man durch eine Panzerglastür hineinsehen kann. Hier befinden sich die Handschriften und Inkunabeln der Bibliothek. In den ehemaligen Pfarrwitwenwohnungen im Klosterhof befindet sich heute die Kinder- und Jugendbücherei der Stadt Lüneburg. [Anhang B, S. 38] Teiles dieses Gebäudeensembles stammen ebenfalls aus der Klosterzeit.

Jahrhundertelang war die Bibliothek Sammelpunkt für weitere Bibliotheken der Stadt und konnte ihre Bestände auch durch Schenkungen Lüneburger Patrizier, Ärzte und Apotheker vermehren. Heute besitzt die Ratsbücherei Lüneburg 796 Handschriften, 1131 Inkunabeln und rund 20.000 Drucke des 16.-18. Jahrhunderts. Aus dem 19. Jahrhundert stammen ca. 15.000 Bände. Zu den bedeutendsten Handschriften zählen die Lüneburger Rechtshandschriften: Sachsenspiegel (um 1410 bzw. 1445),  Schwabenspiegel (um 1410). Heute hat die Bibliothek zusammen mit der Jugendbücherei „Auf dem Klosterhof“ und der Bibliothek im Schulzentrum Kaltenmoor rund 190.000 Medien.

Im Wasserturm der Psychiatrischen Klinik Lüneburg befindet sich heute eine Bildungs- und Gedenkstätte, in der an die Kinder erinnert wird. Auch an die Opfer der "T 4-Aktion", bei der zwischen 1940 und 1941 über 70.000 Patienten in 6 zentralen Tötungslagern in Deutschland umgebracht wurden. Auch die Anstaltsgeschichte ab 1901 wird dargestellt.

Die frühere Landes-, Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg war die einzige psychiatrische Anstalt in Niedersachsen, für die nach 1945 Patiententötungen im Zweiten Weltkrieg juristisch sicher nachgewiesen werden konnten. Sie war außerdem eine "Durchgangsanstalt " zu einer der zentralen Tötungsanstalten  sowie 1944 Sammelstelle für geisteskranke Ausländer.

Die Bildungs- und Gedenkstätte auf dem Gelände der heutigen Psychiatrischen Klinik Lüneburg wird seit ihrer Eröffnung 2004 vor allem von Schulklassen, regionalgeschichtlich Interessierten und dem Klinikpersonal besucht. Sie liegt zentral auf dem Gelände der Psychiatrischen Klinik Lüneburg im Wasserturmgebäude.

Das zwischen 1406 und 1426 erbaute Brömsehaus ist eines der ältesten Lüneburgs. [Anhang B, S. 38] Es wurde nach seinem Bewohner und damaligen Sülffmeister Dietrich von Brömse benannt, hat sich in den vergangenen Jahrhunderten jedoch durch einige bauliche Veränderungen von seinem gotischen Ursprung entfernt.

Heute befinden sich an der Vorderseite des Gebäudes (an den Straßenfronten Am Berge und Conventstraße) die Wappen der Hansestädte Riga, Lübeck, Lüneburg, Danzig und das der Familie Brömse. An der Südseite des Hauses weisen 3 erhaltene Spitzbögen darauf hin, dass hier die Klosterkapelle St. Andreae des Klosters Heiligenthal gestanden hat. An der Conventstraße gab es einen Anbau, der den Festsaal enthielt. An dieser Stelle steht jetzt ein Neubau, in dem sich das Nord-Ost-Institut befindet. Der reich geschmückte Hofgiebel an der Ostseite ist als Schräggiebel ausgebildet mit je einer kurzen Staffel rechts und links am unteren Ende.

In der Diele im Erdgeschoss befinden sich einzigartige Malereien an der Balkendecke. Ein Raum im Erdgeschoss enthält eine seltene, von 1637 datierte figürliche Stuckdecke, deren achteckige Felder Gleichnisse und biblische Szenen zeigen. [2, S. 196-197]

Im Jahr 1937 wurde das Brömsehaus von der Carl-Schirren-Gesellschaft e.V. gemietet und später gekauft. Heute ist das Gebäude Eigentum der Deutschbaltischen Kulturstiftung und wird gemeinsam mit dem Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen im Osten Europas - kurz Nord-Ost-Institut - für Veranstaltungen, öffentliche Vorträge, Konzerte und Seminare genutzt.

 

2.2 Kirchen

 

Die St. Nicolai-Kirche ist eine dreischiffige Basilika, mit deren Errichtung 1407 begonnen worden war. [Anhang B, S. 38] Das Mittelschiff ist doppelt so hoch wie die Seitenschiffe und höher als die Gesamtlänge des Langhauses.

Überspannt ist das Mittelschiff von einem achtzackigen Sternengewölbe, was einmalig in Norddeutschland ist. Aufgrund zahlreicher Restaurierungen ist die Kirche weitgehend vom 19. Jahrhundert geprägt. Der 1587 fertig gestellte Kirchtum beispielsweise mußte bereits 1831 wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Der 98 m hohe Turmneubau nach neugotischem Entwurf zog sich bis 1895 hin. Der Innenraum der Kirche hat jedoch sein wunderschönes mittelalterliches Gepräge bewahrt und birgt bedeutende Schätze gotischer Malerei und Schnitzkunst.

Die St. Nicolai-Kirche ist die jüngste und kleinste der drei gotischen Kirchen. Im Wasserviertel gelegen, war sie einst das Gotteshaus der Schiffer, denn in diesem Viertel lebten hauptsächlich die Flussschiffer und die von der Handelsschifffahrt lebenden Handwerker.

Die St. Johannis-Kirche zählt nicht nur zu den ältesten Backsteinbauten der Stadt, sondern ist gleichzeitig eine der ältesten Taufkirchen Niedersachsens. [Anhang B, S. 38] Ihr schiefer 108 m hoher Turm wurde zu einem Wahrzeichen der Stadt.

Schon 927 als Taufkirche genannt, ist die St. Johannis-Kirche eine der ältesten in Niedersachsen. Sie diente als Vorbild vieler Hallenkirchen in Norddeutschland, so zum Beispiel in Stendal, Brandenburg, Hannover und Tangermünde. Die fünfschiffige Hallenkirche mit nahezu quadratischem Grundriss enthielt einst 39 Altäre. Der berühmte Hochaltar mit Gemälden Hinrik Funhoffs und die prächtige Barockorgel sind unbedingt sehenswert. Der junge Johann Sebastian Bach lernte hier das Orgelspielen und Komponieren bei seinem Onkel Georg Böhm, der von 1698 bis 1733 als Kantor und Komponist an der St. Johannis-Kirche arbeitete.

Der Turm von St. Michaelis mit seiner schwungvollen, barocken Haube ragt schon von Weitem über das umgebende liebevoll restaurierte Altstadtviertel hinaus. [11]

Die erste Michaeliskirche wurde auf dem Kalkberg erbaut. [Anhang B, S. 38] Nach einer erforderlichen Verlegung wurde die neue Kirche und das dazugehörige Kloster 1376 bis 1418 am Fuße des Kalkbergs in das Stadtgebiet gebaut. Dir Kirche ist jedoch stark von den Senkungen betroffen, so stehen im Kircheninneren bereits die Säulen schief. Zu den Chorsängern der Klosterschule St. Michaelis gehörte von 1701 bis 1702 auch Johann Sebastian Bach - der Kirchplatz heißt heute Johann-Sebastian-Bach-Platz.

 

2.3 Kulturelles Leben

 

Das Theater Lüneburg hat weithin einen guten Ruf. [Anhang C, S. 39] Das Drei-Sparten-Haus, in den Nachkriegsjahren gegründet, bietet ein umfassendes Repertoir. Es reicht von Schauspiel, Oper, Operette, Musical bis hin zu Ballettvorführungen. Ferner finden Kammerkonzerte, Sinfonie-Konzerte der Lüneburger Sinfoniker, Kinderkonzerte und Kinderoper statt.

Das Theater wurde 1995/96 von Grund auf renoviert und hat 542 Sitzplätze. Die Spielzeit geht von September bis Ende Juni.

In der historischen Altstadt befindet sich das Scala Programmkino. [Anhang C, S. 39] Durch ein abwechselungsreiches und ansprechendes Programm besticht das Filmtheater und kann zahlreiche Freunde und Anhänger des guten Films für sich verbuchen. Durch die vielfachen Auszeichnungen ist das Scala längst zu einem kulturellen Anziehungspunkt Lüneburgs geworden.

In insgesamt acht Kinosälen werden stets die neuesten und abwechslungsreiche Filme präsentiert, so dass für alle Besucher jeden Alters das passende Kinoprogramm dabei ist. Neben diversen Vorpremieren extra für Frauen – CineLady – und Männe – CineMen – finden regelmäßig zusätzliche Veranstaltungen statt.

Die Kinosäle können auch für spezielle Kunden-Events gemietet werden.

Das Theater e.novum hat das Ziel der Verwirklichung eines jungen, kreativen Theaters in dem das physische des Schauspielers gegenwärtig ist. [Anhang C, S. 39] Seit etwa 10 Jahren sind ca. 130 Ensemble-Mitglieder bemüht die Zuschauer in ihren Bann zu ziehen. Die Theaterpädagogen möchten neben dem Schauspielunterricht bei den jungen Menschen Lust und Freude am Spiel wecken. Mit Gastspielen präsentiert das e.novum Kabararett, Schauspiel, Improvisationstheater, Kleinkunst und Musikprogramme im Erwachsenenbereich. Für die Kinder gibt es monatlich ein Kindertheaterstück zu sehen.

Für zahlreiche Lüneburger und Gäste aus der Umgebung ist das Vamos aus dem Kulturleben nicht mehr wegzudenken. [Anhang C, S. 39] Kulturelle Veranstaltungen verschiedenster Art begeistern Jahr für Jahr ein großes Publikum: Musiker wie Ulrich Tukur, Götz Alsmann und Annett Louisan, Lesungen von Benjamin von Stuckrad-Barre oder Harry Rowoldt. Bands wie Silbermond, Fettes Brot oder Lotto King Karl & die Barmbek Dreamboys sowie Comedy-Stars à la Dieter Nuhr, Bernhard Hoecker und Markus Maria Profitlich locken Besucher aus nah und fern. Mitten auf dem Campus der Lüneburger Universität gelegen, wird die Vamos! Kulturhalle während des Semesters außerdem für Filmvorführungen, Partys und kulturelle Veranstaltungen von Studierendenausschüssen und studentischen Initiativen genutzt. [9, S. 299-300]

Das Kulturforum Lüneburg ist der kulturelle Treffpunkt für Kunst, Musik und Kabarett-Theater. Die Galerie beherbergt ständig wechselnde Ausstellungen von zeitgenössischer Kunst sowie Dokumentationsausstellungen.

 

2.4 Sehenswerte Orte

 

Der Stintmarkt: Lüneburgs altes Hafenviertel mit dem Alten Kran und seinen pittoresken Häusern ist heute eine romantische Kneipenmeile. [Anhang C, S. 39]

Urkundlich wird der hölzerne, kupfergedeckte "Alte Kran" an der Ilmenau schon 1346 erwähnt. [Anhang A, S. 39] Eine der letzten Lasten, die mit seiner Hilfe gehoben wurde, war im 19. Jahrhundert eine Lokomotive für die Braunschweig-Vienenburger Bahn, die über den Wasserweg von England nach Lüneburg kam. Heute kann der Alte Kran im Rahmen einer Stadtführung besichtigt werden.

Am Stintmarkt wurde, wie es der Name schon andeutet, vor allem Stint gehandelt. Der Stint ist ein Fisch, der besonders im Mittelalter sehr beliebt war. Heute befindet sich Lüneburgs größte zusammenhängende Kneipenmeile in der Straße. Hier trinkt man sein Bier direkt an der Ilmenau sitzend, dem Fluss, der sich durch Lüneburg schlängelt. An lauen Sommerabenden verwandelt sich der Stintmarkt in eine große Freiluftszenerie mit geradezu südlandischem Flair.

Der Platz Am Sande ist für sich eine kleine Sensation. Ältester Platz der Stadt und zugleich deren Zentrum, kann man hier die schönsten Backsteinhäuser mit ihren Giebeln bewundern. [Anhang C, S. 39]

Der Platz Am Sande war im Mittelalter ungepflastert, also sandig. Dort stellten die Kaufleute ihre Pferdefuhrwerke und Ochsenkarren ab und kauften und verkauften ihre Waren, wie zum Beispiel das Salz. An diesem Platz sind die verschiedensten Arten der Giebelhäuser eindrucksvoll aneinander gereiht. Die Eigenheiten der berühmten Treppen- und Schneckengiebel werden so besonders deutlich. Die besondere Atmosphäre dieses Platzes, flankiert von der St. Johannis-Kirche auf der östlichen und der Industrie- und Handelskammer auf der westlichen Seite, wird immer wieder für eines der zahlreichen Feste der Stadt genutzt.

Die heutige Industrie- und Handelskammer ist der Renaissancebau aus dem Jahr 1548 mit seinem dekorativen Doppelgiebel. [Anhang D, S. 40] Dieses Gebäude hat in seiner über 400jährigen Existenz verschiedenste Funktionen erfüllt. Es diente als Brauhaus, Gastwirtschaft, Einzelhandelsgeschäft und Staatsbank, bevor er nach dem zweiten Weltkrieg seine derzeitige Funktion übernahm.

An der Kreuzung Waagestraße/ Neue Sülze fällt das Gelände in Richtung der Straße „Auf dem Meere“ deutlich ab. Hier befindet sich die Abbruchkante des Senkungsgebiets. Durch das Abpumpen der Sole unter der Erde ergaben sich Hohlräume, die für die Absenkungen verantwortlich sind. In der Straße „Auf dem Meere“ stehen malerische Wohn- und Handwerkshäuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert, die von den Senkungen nicht verschont blieben - ging man früher noch drei Stufen zur Eingangstür hinauf, muss man heute teilweise sogar einen hinunter tun. [Anhang D, S. 40]

Eigentlich müsste der Kalkberg Gipsberg heißen - der unter Lüneburg lagernde Salzstock brachte das kostbare Baumaterial an die Erdoberfläche. [Anhang D, S. 40] Im Mittelalter stand hier die "Hliuniburg", eine der Keimzellen der Stadt. Später wurde der Berg zur Gipsgewinnung abgetragen, im Jahre 1878 wurde die oberste Bergkuppe vor weiterem Abbau geschützt. 1932 erklärte man den Gipsbruch und den restlichen Berg zum Naturschutzgebiet und Naturdenkmal. Der Berg war ursprünglich etwa 70 m hoch und damit die höchste Erhebung weit und breit. Heute weist er infolge des jahrhundertelangen Gipsabbaus 1/16 seines ursprünglichen Umfangs auf und ist nur noch 58 m hoch - aber trotzdem noch ein Highlight!

Der charakteristische norddeutsche Baustil ist besonders gut an den Häusern in der "Oberen Ohlingerstraße" zu erkennen. Die eng aneinander gebauten Häuser sind mit Dachschrägen zur Straße ausgerichtet. Typisch sind die Utluchten neben dem Hauseingang mit schrägem Dach und vielsprossigen Fenstern.

2.5  Museen

 

Deutsches Salzmuseum ist kein staubiges Museum, sondern eines zum Anfassen, Fühlen und "Be-Greifen". Für diesen lebendigen Ansatz erhielt das Museum 1991 den Museumspreis des Europarates in Straßburg. [Anhang E, S. 41]

Im Jahr 956 wird die Saline erstmalig urkundlich erwähnt. 1980, nach über 1000 Jahren Betrieb, wurde sie geschlossen. Die alten Salinengelände und Produktionsanlagen bildeten die Grundlage des Deutschen Salzmuseums. Bis in die Neuzeit hinein war Salz für die Vorratshaltung unentbehrlich. Die aus Lüneburgs Untergrund geförderte Sole wurde in bleiernen Pfannen gesiedet; übrig blieb ein besonders feines und begehrtes Kochsalz: das "weiße Gold" der Hansestadt. Man erfährt im Salzmuseum aber nicht nur etwas über die Geschichte Lüneburgs, sondern auch, in welchem Ansehen Salz bei anderen Völkern der Erde steht und für wieviele Produkte es als Bestandteil unentbehrlich ist.

Auf drei Etagen des ostpreußisches Landesmuseums erschließt sich ein faszinierender Spannungsbogen, der nicht nur einzigartige Landschaften oder so bekannte ostpreußische Künstler wie Lovis Corinth umfasst. [Anhang E, S. 41] Abgebildet wird auch das Geistesleben, das Größen wie Immanuel Kant und Johann Gottfried Herder ebenso wie Schriftsteller von E.T.A. Hoffmann bis Siegfried Lenz hervorbrachte.

Im Mittelpunkt steht eine dramatische, über 700jährige Geschichte: Die vielfältigen Exponate erzählen von Prußen und dem Deutschen Ritterorden, vom weltweit ersten protestantischen Fürstentum und Krönungsort der preußischen Könige, von der Tragödie durch Flucht und Vertreibung 1945.

Jagd- und Forstgeschichte, bezaubernde Bernsteinschätze und wertvolle Prunkstücke aus Silber und Gold werden in eigenen Abteilungen vorgestellt. Ein starker Akzent liegt auf der Vermittlung durch die Museumspädagogik, die Erwachsenen und Kindern einen besonderen Zugang zu den Themen ermöglicht. Das von Bund und dem Land Niedersachsen geförderte Museum arbeitet zudem eng mit Museen in Polen, Russland und Litauen zusammen.

Das Kloster Lüne zählt zu den schönsten und ältesten Sehenswürdigkeiten der historischen Salz- und Hansestadt Lüneburg. Nur eine Viertelstunde Fußweg vom Zentrum entfernt findet der Besucher den noch heute erhaltenen mittelalterlichen Komplex, eingebettet in weitläufige Gartenanlagen. [Anhang E, S. 41]

Um 1170 bot sich einer kleinen Gruppe frommer Frauen an diesem Ort die Möglichkeit zur Gründung einer Klostergemeinschaft. 100 Jahre später ist belegt, dass der Konvent nach der Regel des heiligen Benedikt lebte. Nach einem verheerenden Brand 1372 wurde das Kloster – wie damals üblich in Backstein – neu errichtet und in den folgenden Jahrhunderten durch eine Vielzahl anderer Gebäude erweitert. Seit der Reformationszeit lebt im Kloster ein evangelischer Konvent, dem eine Äbtissin vorsteht, in einer Glaubens-, Arbeits- und Lebensgemeinschaft.

Viele wertvolle Kunstschätze aus den Jahrhunderten haben sich hier im Kloster Lüne erhalten. Besonders erwähnenswert sind die Eingangshalle mit dem gotischen Brunnen, der Winter-Remter mit seinen freigelegten Wandmalereien, der Kreuzgang mit farbigen Glasfenstern und den Taustab- und Birnstabrippengewölben sowie der Kapitelsaal mit den Gemälden der Äbtissinnen und dem Äbtissinnenthron.

Im Museum sehen Sie Altar- und Fastentücher in Leinenstickerei aus dem 13. und 14. Jahrhundert sowie großformatige, farbige Bildteppiche und Banklaken im "Klosterstich" um 1500 von den Benediktinerinnen im Kloster gestickt. Auch die einzigartigen Prozessionsfahnen in Temperamalerei von 1410/15 werden hier präsentiert.

Das "Café im Kloster" mit seiner reizvollen Ausmalung von 1648 lädt zum Verweilen ein, wie auch bei schönem Wetter der Kaffeegarten an der Streuobstwiese.

An Brauereimuseum Lüneburg, 1485 erstmals als Brauerei erwähnt, kann der Besucher auf dem ehemaligen Areal des Kronen-Brauhauses alte Gerätschaften, Trinkgefäße, Braukessel und dergleichen betrachten. Wer dabei Durst bekommt, hat es nicht weit: direkt nebenan wird in der gleichnamigen Gaststätte frischer Gerstensaft gezapft. [Anhang A, S. 41]

Im kleinen Feuerwehrmuseum der Ortsfeuerwehr Lüneburg können Sie eine sehenswerte Sammlung von historischen Feuerwehrgeräten, Handdruckspritzen, Uniformen, alte Pumpen aus der Gründerzeit der Freiwilligen Feuerwehr Lüneburg bestaunen. [Anhang E, S. 41]

Das Feuerwehrmuseum hat keine festen Öffnungszeiten. Besichtigungen können nach telefonischer Absprache nur für Gruppen im Zuge einer Besichtigung der Feuerwehr gern jederzeit vereinbart werden. [5, S. 168-170]

Das Naturmuseum Lüneburg zeigt nicht nur modern gestaltete Ausstellungen, es versteht sich auch als eine ökologisch ausgerichtete Bildungsstätte von regionaler Bedeutung. [Anhang E, S. 41]

Neben Führungen durch die Ausstellungen gibt es für Schulklassen und Gruppen die Möglichkeit im Seminarraum (bis 60 Personen) den Museumsbesuch zu vertiefen, Unterricht abzuhalten, Vorträge zu hören oder Versuche anzustellen. Im Sommerprogramm veranstaltet das Naturmuseum Exkursionen in die nähere Umgebung sowie Fahrten zu bemerkenswerten Museen und Ausstellungen. Im Winterprogramm findet an einem Freitag eines jeden Monats ein Kolloquium zu einem naturwissenschaftlichen Thema statt.

Das Museum für das Fürstentum Lüneburg besitzt bedeutende Sammlungen zur Stadt- und Landesgeschichte, zur Kunstgeschichte, zur Volkskunde des Lüneburger Landes sowie eine vor- und frühgeschichtliche Abteilung.

Berühmt ist die Nachbildung der „Ebstorfer Weltkarte“, einer großen Darstellung des mittelalterlichen Weltbildes mit dem quadratischen „Neuen Jerusalem“ im Zentrum. Originale aus der Saline und umfangreiche Funde stadtarchäologischer Ausgrabungen sind weitere Highlights. Sonderschauen und Kunstausstellungen sowie kindgerechte Aktivitäten runden das Angebot ab.

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