Gegenstand der Grammatik

Автор работы: Пользователь скрыл имя, 19 Мая 2013 в 23:37, лекция

Описание работы

Die Aufgabe der theoretischen Grammatik: grammatischer Bau als ein System darzustellen.
Die theoretische Grammatik beschließt die grammatische Beziehung zwischen verschiedenen Wörter und Formen, und die Bedeutung dieser Formen. Die praktische Grammatik entsteht nur auf der Grundlage der Ergebnisse der theoretischen Erforschung der Sprache. Sie enthält eine Reihe von Regel der Form-, Satz- und Textbildung. Diese Regeln werden durch Übungen befestigt.

Содержание работы

Gegenstand der Grammatik.
Wechselbeziehung zwischen der Phonetik, Lexik und Grammatik.
Synchronische und diachronische Grammatik.
Gliederung der Grammatik.

Файлы: 1 файл

Грамматика (лекции).doc

— 316.00 Кб (Скачать файл)

III. Strukturell-semantische Klassifikation

Die erste Klassifikation ist die Klassifikation nach dem Anteil des Verbs, an der Geschehensbeziehung:

  • Vollverben; sie bezeichnen Zustände und Handlungen: *sitzen, schlafen; sie fungieren im Satz als verbales Prädikat.
  • Hilfsverben: sie haben keine selbstständige lexikalische Bedeutung und haben nur formbildende Funktion, d.h. sie dienen zur Bildung der analytischen Zeitformen.
  • Modalverben: sie haben modale Bedeutung (Wunsch, Möglichkeit). Im Satz bilden sie zusammen mit dem Vollverb zusammengesetztes verbales Prädikat.
  • Verben der Aktionalität: sie bezechen nur die Phasen einer Handlung: Anfang, Ende, Dauer: *anfangen, beginnen, aufhören, fortsetzen, versuchen, pflegen. Im Satz bilden sie zusammen mit dem Vollverb ein zusammengesetztes verbales Prädikat.
  • Funktionsverben: sie haben keine selbstständige lexikalische Bedeutung. In Verbindung mit einem adverbalen Substantiv bilden sie im Satz ein phraseologisches Prädikat: *Hilfe leisten, Eindruck machen, in Erfüllung gehen.
  • Kopulative Verben: sie haben keine selbständige lexikalische Bedeutung. In Verbindung mit dem Prädikativ bilden sie ein zusammengesetztes nominales Prädikat: Heute ist es warm.

Klassifikation nach dem Charakter des Geschehens:

  • Handlungsverben: das sind transitive Verben; bilden Perfekt mit „haben“; sind passivfähig; das Partizip II kann attributiv gebraucht werden:

*Ich habe einen Brief geschrieben.

*Der Brief wurde von mir geschrieben.

*Der geschriebene Brief liegt da.

Handlungsverben haben die Funktion des einfachen verbalen Prädikats.

  • Vorgangsverben: das sind intransitive Verben; bezeichnen einen Vorgang, eine Veränderung in der Verfassung von Menschen oder Dinge (Ortveränderung; Zeitveränderung; Zustandsverändrung): *gehen, laufen, tauen, aufstehen. Diese Verben bilden kein Passiv; sie bilden Perfekt mit „sein“, das Partizip II kann nicht attributiv gebracht werden. Im Satz ist es ein einfaches verbales Prädikat: ich bin eben gekommen.
  • Zustandsverben: intransitive Verben; bezeichnen einen Zustand (konstante Lage) von Menschen; bilden Perfekt mit „haben“, haben kein Passiv; das Partizip II kann nicht attributiv werden: *schlafen, liegen, setzen. Sie hat jetzt geschlafen.
  • Geschehensverben: bezeichnen ein Geschehen: *passieren, gelingen, geschehen. Sie bilden das Perfekt mit „sein“, kein Passiv haben, im Satz sind sie ein einfaches verbales Prädikat: *Was ist passiert?; Der Versuch ist gelungen?
  • Witterungsverben: bezeichnen Klimaerscheinungen; bilden das Perfekt mit „haben“, kein  Passiv haben, das sind unpersönliche Verben, haben keine Kategorie der Zahl, Genus, Person: *es schneit; es hat geregnet.

Die Klassifikation nach dem Geschehensablauf (nach der Aktionsart—способу действия):

Man muss die Aktionsart und den Aspekt nicht verwechseln. Im Russischen gibt´s Kategorie des Aspekts, d.h.  wir unterscheiden imperative und perfektive Verben. Im Deutschen gibt´s diese Kategorie nicht. Aber in den beiden Sprachen unterscheidet man die Verben nach der Aktionsart:

  • Kursive Verben (nicht begrenzte Verben): sie zeigen einen dauernde Handlung, ohne Grenzen anzuzeigen (lieben, stehen, blühen);
  • Terminative Verben (begrenzte Verben): Sie geben an, ob die Handlung beginnt oder endet.

Deutsche terminative Verben und ihre Entsprechungen im Russischen:

Deutsche terminative Verben

Russische /

несовершенный

Russische/

совершенный

bringen

приносить

принести

kommen

приходить

прийти

einschlafen

засыпать

заснуть


Im Deutschen gibt es keine Kategorie der Aspekten (вид), aber die Opposition vollzogen/unvollzogen kommt im System der Partizipien: *der erwachende Mensch; der erwachte Mensch.

Für das Partizip II gilt die folgende Regel: der selbstständige Gebrauch des Partizips II als Attribut ist nur der terminalen Verben eigen. Das Partizip II der intransitiven kursiven Verben kann nicht als Partizip auftreten und dient zur Bildung der analytischen Zeitformen: *erwachen — der erwachte Mensch(+) — wachen — der gewachte Mensch (-);

IV. Die Valenz der Verben.

Die Klassifikation der Verben nach der Valenz:

Valenz — die Fähigkeit des Verbs eine bestimmte Anzahl von Leerstelle (вакантная позиция), um sich zu eröffnen, d.h. die Zahl und die Art der Aktanten zu bestimmen, die das notwendige Minimum des Satzes bilden.

In der verbo-zentrischen Satztheorie wird das Verb als Satzmittel betrachtet. Als Satzzentrum hat das Verb zweifache Valenz:

  • Die linksgerichtete Valenz (Subjekt);
  • Die rechtsgerichtete Valenz (Objekt/Adv. Bestimmung);

Nach der Valenz unterscheidet man 4 Gruppen von Verben (E=Ergänzung; V=Verb):

  • Einstellige Verben (E1-V): *wir arbeiten;
  • Zweistellige Verben (E1-V- E2): *Wir besprechen einen Roman;
  • Dreistellige Verben (E1-V-E2+E3): *Ich danke dir für die Hilfe.
  • Vierstellige Verben (E1-V-E2+E3+E4): *Er wirft ihn den Handschuh ins Gesicht.

Die Valenz des Verbs wird durch die Abstrichmethode bestimmt:

*(Am 8. März) gratulieren wir (immer) der (geliebten) Dozentin zur (Internationalen) Frauentag.

Für eine gründliche Bestimmung der Valenz braucht man 3 Phasen:

  • Die Bestimmung der Zahl der Aktanten: *wir besprechen einen Roman (I „besprechen“ — zweistellig)
  • Die grammatische Form: * II „besprechenSN“ — substantivisches Wort im Nominativ; „besprechenSA — substantivisches Wort im Akkusativ.
  • Die Semantik:  III „besprechen: SN—Mensch; SA—Gegenstand (der Lebewesen).

Die Kategorien des Verbs.

I. Die Kategorie der Person.

Die Kategorie der Person bezeichnet die Rolle im Gespräch. Ihre Existenzform ist eine dreigliedrige  Opposition:

  • GB — Grammatische Bedeutung: sprechen - angesprochen - besprochen;
  • GF— Grammatische Formen: 1. Person; 2. Person; 3. Person;
  • GM — Grammatische Mittel: Personalendungen: 1. e/en; 2. st/t; 3. t/en.

Alle Verben besitzen diese Kategorie (außer unpersönlicher Verben).

II. Die Kategorie der Zahl:

Die Kategorie der Zahl drückt quantitative Beziehungen aus. Ihre  Existenzform ist eine zweigliedrige Opposition:

  • GB: Einzahl-Mehrzahl;
  • GF: Sg. - Pl.
  • GM: Personalendungen.

Unpersönliche Verben haben diese Kategorie nicht.

III. Die Kategorie der Zeit:

Die Kategorie der Zeit drückt zeitliche Beziehung aus. Die Existenzform dieser Kategorie ist 6-gliedrige Opposition. 6 Zeitformen ermöglichen es die zeitliche Beziehung absolut und relativ darzustellen, deshlab unterscheidet man zwischen absoluten und relativen Zeitformen, die absolute und relative Zeiten bezeichnen:

  • Absolute Zeiten:

—Vergangenheit (Präteritum: im Monolog; Perfekt: im Dialog),

—Gegenwart (Präsens),

— Zukunft (Futurum I).

Die absoluten Zeiten sind auf diesem Redemoment bezogen (Gegenwart), vor Redemoment (Vergangenheit) nach Redemoment (Zukunft).

Diese absoluten Zeiten werden durch spezialisierte Zeitformen ausgedrückt:

  • paradigmatische Bedeutung (Hauptbedeutung):
    • Vergangenheit: Präteritum (im Monolog); Perfekt (im Dialog);
    • Gegenwart (Präsens);
    • Zukunft (Futurum I).
  • Relative Zeiten sind:

—Gleichzeitigkeit;

— Vorzeitigkeit;

— Nachzeitigkeit.

Die relativen Zeiten sind auf dem Zeitpunkt einer anderen Handlung bezogen.

 

Gleichzeitigkeit

Vorzeitigkeit

Nachzeitigkeit

Gegenwart

Präs.+ Präs.

Perfekt

Präsens

Zukunft

Fut. I + Fut. I

Perfekt

Fut. I

Vergangenheit

Prät.+Prät.;Perf.+Perf.

Plusquamperfekt

Präteritum


Gleichzeitigkeit: *Die Mutter kocht das Essen und der Vater liest die Zeitung. Die Mutter wird das Essen kochen und der Vater wird die Zeitung lesen. Die Mutter kochte das Essen und der Vater las die Zeitung.

Vorzeitigkeit: * Wenn es geklingelt hat, betritt der Lehrer die Klasse. Wenn es geklingelt hat, wird der Lehrer die Klasse betreten. Wenn es geklingelt hatte, betrat der Lehrer die Klasse.

IV. Die paradigmatische Bedeutung des Präsens ist die Bedeutung  von Gegenwart:

*Wir studieren Deutsch.

Kontextuelle Bedeutung:

  • Bedeutung der Zukunft: * Am Wochenende fahren wir aufs Land.
  • Bedeutung der Vergangenheit: *Sitze ich gestern zu Hause, da rufst du mich an.
  • Bedeutung der Aufforderung: *Heute bleibst du zu Hause!

Kategorie des Modus

  1. Kategorie des Modus.
  2. Der Imperativ als selbständige kategoriale Form.
  3. Der Indikativ.
  4. Der Konjunktiv: Oppositionsverhältnisse im Mikroparadigma.
  5. Die Modi, Modalfeld.

I. Kategorie des Modus.

Die Kategorie des Modus charakterisiert das Geschehen hinsichtlich der Realität. Es ist eine zweigliedrige Kategorie, d.h. es werden zwei Bedeutungen gegenüber gestellt:

Grammatische Bedeutung

Realität

Irrealität

Grammatische Form

Indikativ

Konjunktiv

Grammatische Mittel

-e (=)


*Morgen fliege ich nach Berlin.

Morgen würde ich nach Berlin fliegen.

II. Der Imperativ als selbständige kategoriale Form.

In der normativen Grammatik werden drei Modi unterscheiden:

  • Indikativ;
  • Konjunktiv;
  • Imperativ.

Aber das ist nicht ganz korrekt, weil der imperativ in semantischer, paradigmatischer und syntagmatischer  Hinsicht nicht zu einer Kategorie gehört.

  1. Der Imperativ wird in der modernen Grammatik als eine selbständige kategoriale Form angesehen, d.h. Imperativ steht dem Indikativ und Konjunktiv isoliert gegenüber:

Aufforderung

Nichtaufforderung

Imperativ

Nicht Imperativ (Konjunktiv und Indikativ)


  1. Der Imperativ  hat  nicht alle Personalformen, ist nur die 2. Person Sg/Pl. bezogen. Es gibt noch zwei Beschreibungsformen: Höflichkeitsform: 1.Person Plural;

*Lies! Lest! Lesen Sie! Lesen wir!

  1. In der syntagmatischen Hinsicht wird der Imperativ nur in Aufforderungssätze gebraucht. Indikativ und Konjunktiv werden dagegen in Aussage- und Fragesätzen gebraucht.

*Erzähle den Text nach!

Er erzählt den Text nach.

Er würde diesen Text nacherzählen.

Erzählt er den Text nach?

Würde er den Text nacherzählen?

  1. Die Konjugationsformen haben andere grammatische Bedeutung im Vergleich zu den Formen des Indikativs: z.B. Präteritum Indikativ bezeichnet Vergangenheit; Präteritum Konjunktiv — Gegenwart, Zukunft. 

III. Der Indikativ.

Der Indikativ wird als normaler Modus bezeichnet, weil die Ausgangsform des Verbs ist. Der Indikativ bezeichnet die Realität in allen Zeiten.

IV. Der Konjunktiv: Oppositionsverhältnisse im Mikroparadigma.

V. Die Modi, Modalfeld.

Der linguistische Terminus „Feld“ bezeichnet ein System von grammatischen und lexikalischen Mitteln zum Ausdruck einer Bedeutung. Jedes Feld hat den Kern und Peripherie. Zum Kern gehören Sprachmittel, die für diese Bedeutung typisch sind. Die Peripherie bilden die Sprachmittel, die in der gegebenen Bedeutung selten auftreten:

  1. Der Kern des modalen Feldes bilden die grammatische Kategorie des Modus (Indikativ; Konjunktiv)
  2. Auf der Eben der morphologischen Form liegt die Transposition des Futurum I und II zum Ausdruck der Modalität der Vermutung:

*Sie wird wohl krank sein. Gestern wird sie krank gewesen sein. Sie wird alles verstanden haben.

  1. Auf der Ebene der Wortgruppe liegt Verbindungen der Modalverben mit dem Infinitif. Man unterscheidet:
    • Freie Wortfügungen: *Ich möchte ein  Auto kaufen;
    • Grammatikalisierte idiomatische Wortfügungen: *Sie will alles verstanden haben
    • Zur mittelbaren Darstellung: *In unserem Staat sollen Wahlen stattgefunden haben.
  1. Idiomatische Fügungen „sein+zu+Invinitiv“; „haben+zu+Infinitiv“.
    • haben+zu+Infinitiv bedeutet die Notwendigkeit: *Ich habe hier vieles zu erledigen.
    • sein+zu+Invinitiv bedeutet Möglichkeit, Notwendigkeit hat die passivische Bedeutung; * Da ist nichts zu machen (ничего не поделаешь); Dieser Text  ist schriftlich zu übersetzen.
  1. Modalwörter Bedeutungen:
    • Vermutung: *Er ist wohl (vielleicht) zu Hause.
    • Wirklichkeit: * Er ist bestimmt zu Hause.

Kategorie des Genus

  1. Grammatische Kategorie der Genera verbi.
  2. Die Oppositionsverhältnisse zwischen Aktiv und Passiv;
  3. Das 2-und 3gliedrige Passiv;
  4. Das 1-gliedrige Passiv (die subjektlose Passivkonstruktion);
  5. Das Zustandspassiv (das Stativ);
  6. Das Passivfeld.

I. Grammatische Kategorie der Genera verbi.

Die grammatische Kategorie der Genera verbi bezeichnet die Richtung der Handlung: die Handlung geht vom Satzsubjekt aus oder die Handlung auf das Satzsubjekt gerichtet; diese Kategorie ist nur den transitiven Verben eignet.

II. Die Oppositionsverhältnisse zwischen Aktiv und Passiv

Die Existenzform dieser Kategorie ist die zweigliedrige Opposition: Aktiv—Passiv;

Aktiv: die Handlung geht vom Satzsubjekt aus; Handlungsträger ist Satzsubjekt.

Passiv: die Handlung ist auf das Satzsubjekt gerichtet; Satzsubjekt ist die Zielpunkt der Handlung:

*Der Schüler fragt. Der Schüler wird gefragt.   

Eine Reihe von den transitiven Verben besitzt die Kategorie des Genus nicht, weil sie keine Arbeit, keine Tätigkeit bezeichnet: * haben, bekommen, erfahren, wissen, kennen, kosten (Wert haben), wiegen (ein Gewicht haben).

III. Das 2-und 3gliedrige Passiv

Das zweigliedrige Passiv ist ein Satz, der nur aus den Satzsubjekt und einem Prädikat im Passiv besteht, d.h. der Handlungsträger wird nicht genannt.

Der Grund dazu, dass der Handlungsträger nicht genannt wird:

  • Das Agens ist allen bekannt und braucht nicht genannt zu werden: *Ich wurde in dieser Stadt (z.B. von meinen Eltern) geboren.
  • Der Handlungsträger ist nicht bekannt und kann nicht genannt werden: * In unserer Stadt wird viel (?) gebaut.

Das gebrauchte zweigliedrige Passiv ist besonders für die geschriebene Sprache typisch (Sachtexte).

Das dreigliedrige Passiv ist ein Satz, in dem der Handlungströger, die Handlung selbst und Zielpunkt des Handels (Patiens) genannt sind: *Die Testarbeiten (Patiens) werden vom Lehrer geprüft.

Mittel zum Ausdruck des Agens:

  1. Von + Dativ; Das ist eine aktiv wirkende Kraft:
    • Lebewesen;
    • Automatisierte Vorrichtungen;
    • Naturerscheinungen.

*Sie wurde von einem Hund gebissen. Der Hund wurde von einem Auto angefahren. Ein Teil der Ernte wurde vom Hagel vernichtet.

  1. Durch + Akkusativ; Das ist ein Mittel oder Vermittler

*Das Subjekt wird durch ein Pronomen ausgedrückt. Die Blumen wurden mir durch einen Postboten übergeben.

  1. Mit + Dativ: Das ist immer ein Instrument:

*Die Wäsche wurde mit der Waschmaschine gewaschen.

IV. Das 1-gliedrige Passiv (die subjektlose Passivkonstruktion)

Das 1gliedrige Passiv — ein Satz, in dem weder das Agens noch das Patiens genannt werden. Streng genommen ist es kein Passiv, weil  die Richtung der Handlung nicht angegeben wird. Diese Form ist nicht nur den transitiven Verben eigen sondern auch den intransitiven: * Hier wird nicht gebadet. Hier wird nicht gearbeitet.

Man nennt diese Form das Homonym des Passivs; formal ist das Passiv, aber diese Form hat keine passivische Bedeutung, keine Richtung, nur  die Handlung selbst. Am häufigsten wird diese Konstruktion beim Verbot eingewendet:

*Hier wird nicht geparkt. Hier wird nicht geraucht.

V. Das Zustandspassiv (das Stativ);

Das Zustandspassiv (sein + Partizip II) ist neben den Vorgangspassiv (werden + Partizip II). Die zweite Art der analytischen Passivform im Deutschen, der Vorgangspassiv bezeichnet einen Prozess, der Zustandspassiv bedeutet das Resultat:

*Die Bibliothek wird um 10 Uhr geöffnet. Die Bibliothek ist den ganzen Tag geöffnet. Das Vorgangspassiv hat 6 Formen; das Zustandspassiv hat nur zwei Formen (Präsens und Präteritum):

  • Das Präsensstativ — Synonym von Perfekt Vorgangspassiv: *Wenn die Arbeit geendet (worden) ist, werden wir nach Hause gehen.
  • Das Präteritum Stativ — Synonym von Plusquamperfekt Vorgangspassiv: *Nachdem die Arbeit beendet (worden) war, gingen wir nach Hause.

Vorgangspassiv und Zustandspassiv sind analytische Formen des Verbs, deshalb sind sie im Satz ein einfaches verbales Prädikat. Man darf das Stativ mit dem zusammengesetzten nominalen Prädikat „sein + Adjektiv“ nicht verwechseln. Die Adjektive bezeichnen Eigenschaften; die Partizipien bezeichnen einen Vorgang oder ein Prozess:

Информация о работе Gegenstand der Grammatik